Radiologie Nuklearmedizin Adickesallee
Eine MTR steht neben einem Kernspointomographen, in dem eine Patientin liegt in der Klinik Maingau Frankfurt.

Neuroradiologie/​Multiple Sklerose

Mit einer entsprechenden KI-Software ist es uns möglich, MRT-Untersuchungen des Gehirnes noch genauer auszuwerten. Das ist vor allem bei Patientinnen mit Multipler Sklerose (MS) und Verdacht auf neurodegenerative Erkrankungen ein Vorteil.

Multiple Sklerose

Die MS ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems mit seit Jahren steigenden Krankheitszahlen. Aktuell wird in Deutschland jährlich bei mehr als 15.000 Menschen MS neu diagnostiziert.

Für die Betroffenen heißt das auch, sich immer wieder MRT-Untersuchungen unterziehen zu müssen, um ein eventuelles Fortschreiten zu erkennen und entsprechend behandeln zu können.

Die MS ist im zeitlichen Verlauf oft ein Krankheitskontinuum mit initial schubförmigen Phasen (RRMS) und später sekundär fortschreitendem Verlauf (SPMS). Der Übergang in eine schubunabhängige Progredienz (PIRA) wird rein visuell im MRT oft nicht erkannt. Im Stadium der PIRA werden aktive inflammatorische Läsionen, insbesondere Herde mit einer Kontrastmittelanreicherung im MRT, seltener. Mit der KI-gestützten Analyse der MRT-Bilder ist es möglich, auch geringe Unterschiede zu vorhergehenden Untersuchungen zu erkennen, die mit bloßem Auge erst später sichtbar werden. Zudem ermöglicht es das Programm, die Gehirngröße zu bestimmen (Volumetrie) sowie den Verlauf in einem Vergleich mit unserer Voruntersuchung zu quantifizieren.

Die Bedeutung einer möglichst frühzeitigen Erkennung einer MS-Progression ist vor dem Hintergrund der aktuellen Zulassung wirksamer neuer MS-Therapien deutlich gewachsen. So können potenzielle Plastizitätsreserven langfristig erhalten und funktionelle Defizite minimiert werden.

Flyer Multiple Sklerose

Volumetrie

Neben chronisch-entzündlichen Erkrankungen hat die Volumetrie auch bei der Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen und der Differenzierung der Demenzformen eine große Bedeutung. Diese Erkrankungen führen in der Regel zu einer Demenz und nehmen ebenfalls an Häufigkeit zu. Pro Jahr wird bei ca. 430.000 Menschen eine Demenz neu diagnostiziert.

Die KI-gestützte Analyse hilft auch hier bei der Auswertung der Aufnahmen.

Für die betroffene Person bedeutet die KI-Analyse keine zusätzliche Belastung. Die während der Untersuchung erzeugten Aufnahmen werden danach durch die KI-Software analysiert und verlängern die Untersuchungszeit nicht.

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, mit einer entsprechenden KI-Software ist es uns möglich, MRT-Untersuchungen des Gehirnes noch genauer auszuwerten. Dadurch wird die Beurteilung der Läsionen vor allem auch im zeitlichen Verlauf erleichtert und verbessert. Zudem lässt sich auch das Hirnvolumen bestimmen, was bei Patienten mit MS eine Rolle spielt.

Herzlichst Ihre Dr. med. Annika Stadler

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