Durch Fettablagerungen in die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Nährstoffen versorgen, werden die Koronargefäße verengt oder sogar verstopft. Dadurch wird die Versorgung des Herzmuskels bis hin zum gefürchteten Herzinfarkt zunehmend verschlechtert und das Gewebe kann absterben.
Mithilfe der nuklearmedizinischen Untersuchung des Herzmuskels (Myokardszintigraphie) kann erkannt werden, wo und wie stark die Nährstoffversorgung eingeschränkt ist.
Dazu werden dem / der Patienten / Patientin spezielle nuklearmedizinische Markersubstanzen wie Tc99-Sesta-MIBI, Tl201 in die Blutbahn injiziert, die sich im Herzmuskel besonders stark anreichern. Im Gegensatz zur Koronarangiographie (Herzkatheteruntersuchung) werden also nicht die einzelnen Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel röntgenologisch dargestellt, sondern es wird die regionale Herzmuskeldurchblutung indirekt sichtbar gemacht. Um die Durchblutung des Herzmuskels sichtbar zu machen, sind Myokardszintigraphien bei der Planung und Kontrolle der KHK-Therapie unverzichtbar.
Auch nach dem Herzinfarkt ist die nuklearmedizinische Diagnostik wichtig. Nicht immer ist Herzgewebe, das nicht mehr durchblutet wird, auch tatsächlich bereits abgestorben. Durch die Stoffverteilung von Zelle zu Zelle und andere Mechanismen kann eine minimale Nährstoffversorgung immer noch aufrechterhalten sein. Solches noch am Leben erhaltene, aber nicht oder kaum durchblutete Gewebe nennt man „winterschlafend“. Durch eine Operation am offenen Herzen lässt sich die Durchblutung häufig wiederherstellen, das Muskelgewebe kann sich erholen.
Findet in den Herzmuskelzellen jedoch überhaupt kein Stoffwechsel mehr statt, sind sie infolge des Infarktes abgestorben. Eine Herzoperation wäre ein den/die ohnehin geschwächten Patienten/Patientin völlig sinnlos belastender Eingriff. Ob Gewebe winterschlafend oder abgestorben ist, kann mit anderen nuklearmedizinischen Substanzen wie F18-FDG und Tl201 dargestellt werden.
Radiologie Nuklearmedizin Adickesallee
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